Forschungsdaten managen

Forschungsdaten sind wertvoll und (oft) einzigartig. Neue Technologien generieren und nutzen große Mengen digitaler Daten („Big Data“), insbesondere in den Naturwissenschaften. Aber auch die geisteswissenschaftlichen Fächer befinden sich in einem Prozess der wachsenden Verbindung qualitativ hermeneutischer Vorgehensweisen mit digitalen Verfahren (digital humanities).  

Digitale Repositorien werden für die Akkumulierung und Auswertung von Forschungsdaten immer wichtiger, und sie sind auch zunehmend Voraussetzung für qualitativ hochwertige Publikationen, die auf zentral zugängliche Forschungsdaten in solchen Repositorien verweisen. Sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der Popularisierung von Forschungsergebnissen und besitzen hohes Potential für die Etablierung digitaler Lehrformen im Rahmen des E-learning.

Doch ob analoge oder digitale Forschungsdaten - die Qualität der Daten hängt auch maßgeblich von der Dokumentation der Metadaten ab.

Neue Herausforderungen

Projekte, in denen Repositorien entwickelt und aufgebaut werden, verfügen in der Regel nur über eine zeitlich beschränkte Finanzierung. Daraus resultierte bisher eine wenig ausgeprägte Vernetzung und eine geringe langfristig angelegte Einbindung in überregionale oder auch überfachliche Nutzungskonzepte. Die DFG und andere Geldgeber fordern aus diesem Grund jetzt bereits in der Antragsphase eine Nachhaltigkeitsgarantie, die bisher noch durch die Zusage von Datenarchivierung und Hochverfügbarkeit der Server nachgewiesen werden konnte. 

Zukünftig genügt diese Zusage nicht mehr, da die Anforderungen seitens der Mittelgeber hier (zu Recht) inzwischen deutlich gestiegen sind und zunehmend umfassende Datenmanagementpläne Teil des Förderantrags werden.

Die Notwendigkeit von Support und Weiterentwicklung bei mit Drittmitteln geförderten und mit viel Aufwand erstellten Repositorien bzw. Informationssystemen für Forschungsdaten ist offensichtlich, da diese auf Grund ständiger Softwareentwicklung, nicht nur der Betriebssysteme, in kurzer Zeit obsolet und nicht mehr funktionsfähig sind, wenn sie nicht IT-seitig weiterhin dauerhaft betreut werden. 

Zukunftsorientierte Lösungen

Konsequenterweise hat die DFG bereits Richtlinien für den Umgang mit Forschungsdaten formuliert, deren Einhaltung bei der Antragstellung nachzuweisen ist; ebenso wird die Vernetzung der Daten aus solchen Repositorien gefördert. Diese Maßnahmen dienen der Erfüllung von Anforderungen, die z.B. 2013 von der DFG zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis vorgegeben wurden und die auch in den Grundsätzen zum Umgang mit Forschungsdaten der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen vom 24. Juni 2010 formuliert sind.

Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe des URZ darin, bei der Entwicklung und Umsetzung von Datenmanagementplänen mitzuwirken sowie die technische und fachkundliche Infrastruktur bereitzustellen, um zur Nachhaltigkeit von Repositorien und Forschungsdaten beizutragen.

Für die Forschenden wird eine angemessene Ausbildung und Unterstützung zum professionellen Datenmanagement geleistet, die den jeweiligen Erfordernissen der Disziplin angepasst ist.

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