Schwedische Landesaufnahme von Pommern (1692 bis 1709)
Erstes Kataster Deutschlands
- Rohdaten: Feldrisse
- Primärdaten: Ur- und Reinkarten
- Sekundärdaten: Beschreibungs- und Ausrechnungsbände
Zu den ältesten Forschungsdaten der Universität Greifswald gehören die Matrikelkarten der Schwedischen Landesaufnahme von Pommern von 1692 bis 1709 - das älteste Katasterwerk Deutschlands.
Planung, Erstellung1: Bestrebungen zu genauen Vermessungen zwecks Steuererhebung seit mindestens 1653, tatsächlicher Beginn der Arbeiten 1691, Ende der Arbeiten ca. 1698
⇒ Planung, Erstellung2: Revisionsvermessungen ab 1703, da Ödäcker vielfach rekultiviert worden waren.
⇒ neue Planung, Erstellung3: Vermessung der größeren Städte (Stettin, Anklam, Wolgast, Greifswald, Stralsund) ab 1706
Auswahl, Erhebung: Vermessung erfolgte von Frühjahr bis Herbst Gemeinde-bzw. Gemarkungsweise
Übernahme, Verarbeitung: Abzeichnung der Urkarten, Erstellung der Reinkarten, Legende und Inhalte der Karten in 'Beschreibungs- und Ausrechnungsbüchern'
Speicherung, Infrastruktur: aktuell in: Landesarchiv Greifswald, Universität Greifswald, einzelne Karten in Archiven in Schweden und Polen
Erhaltungsmaßnahmen: archiv-konservatorische Maßnahmen
Zugriff, Nutzung:https://geogreif.uni-greifswald.de, http://svea-pommern.de
Die überlieferten Karten und Beschreibungen bilden eine einzigartige Quelle, die bis heute für detaillierte Auswertungen u.a. in den Bereichen Geographie, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Philologie und Landschaftsökologie herangezogen wird.
Arnoldi'sches Obst-Cabinet
Naturgetreue Modelle aus Porzellan
- Rohdaten: Vorlagen aus der Natur
- Primärdaten: Porzellan-Früchte
- Sekundärdaten: Anwendung in Forschung und Lehre, Publikationen
Die Modelle sind von führenden Pomologen des vorigen Jahrhunderts als „zuverlässig naturgetreu nachgebildet“ eingestuft worden. Sie geben Auskunft über das Spektrum der Obstsorten des vorigen Jahrhunderts im mitteleuropäischen Raum.
Planung, Erstellung: insgesamt 455 Obstsorten (224 Apfel-, 162 Birnen-, 62 Zwetschgen- und Pflaumen-, 5 Pfirsich- und 2 Aprikosensorten)
Auswahl, Erhebung: zwischen 1856 und 1899 in Gotha in mehrfacher Ausführung aus Porzellan (frühe Lieferungen) bzw. Porzellankompositionsmasse (späte Lieferungen) gefertigt
Übernahme, Verarbeitung: erworben unter dem Direktorat von Julius Münter, lt. Protokollen u.a. 134 Birnen- und ca. 170 Apfelsorten
Speicherung, Infrastruktur: am Botanischen Institut
Erhaltungsmaßnahmen: noch vorhandenen: 214 Modelle (104 Äpfel, 75 Birnen, 32 Zwetschgen und Pflaumen, 3 Pfirsiche)
Zugriff, Nutzung: https://wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de/
Bis heute findet die Sammlung viel Interesse bei Pomologen, u.a. zur Sortenbestimmung oder für Ausstellungen, vor allem in Zeiten zunehmender Bedeutung von Streuobstwiesen für den Naturschutz.
Weltweit sind nur drei weitere Sammlungen des 'Arnoldi'sches Obst-Cabinet' als erhalten bekannt.